Solarpflicht 2025: Bremen & NRW machen ernst – sind Ihre Neubauprojekte vorbereitet?

Ab 2025 wird die Photovoltaikpflicht für Neubauten in Bremen und Nordrhein-Westfalen Realität. Immobilienentwickler stehen vor neuen Herausforderungen – aber auch Chancen: Dachflächen effizient nutzen, Solartechnik wirtschaftlich integrieren, Fördermittel sichern. In unserem aktuellen Beitrag erfahren Sie alles zur gesetzlichen Solarpflicht im Neubau, den Ausnahmen, Förderungen und wie Sie Ihre Bauprojekte rechtssicher und nachhaltig umsetzen.

1. Hintergrund & Termine

Bremen führt ab dem 1. Juli 2025 eine umfassende Solarpflicht für Neubauten ein: Neue Gebäude müssen mindestens 50 % ihrer Dachfläche mit Photovoltaikanlagen oder – in begründeten Ausnahmefällen – mit Solarthermie-Lösungen ausstatten. Voraussetzung: Die Dachfläche überschreitet 50 m².

In Nordrhein-Westfalen gilt die PV-Pflicht bei Neubauten ab dem 1. Januar 2025: Mindestens 30 % der Bruttodachfläche sind mit Photovoltaik zu belegen. Ab 2026 greift die Regelung auch bei umfassenden Dachsanierungen im Bestand.

2. Wer ist betroffen?

  • Bremen: Alle Neubauten mit Bauantrag nach dem 30. Juni 2025, sofern die Dachfläche > 50 m² beträgt.

  • NRW: Wohngebäude mit Bauantrag ab dem 1. Januar 2025. Altbauten sind betroffen, wenn ab 2026 das Dach vollständig erneuert wird.

Ausnahmen: Geringe Dachgrößen, technische Unzumutbarkeit, Verschattung oder Denkmalschutz können Ausnahmeregelungen rechtfertigen. Auch Solarthermie oder Miet-PV-Modelle sind in NRW teilweise zulässig.

3. Planung & Technik – Was Entwickler beachten müssen

    • Dachflächenermittlung: In NRW zählt die komplette Bruttodachfläche, auch bei ungünstiger Ausrichtung. Eine präzise Dachanalyse für Photovoltaikprojekte ist daher unverzichtbar.

    • Frühzeitige PV-Integration: PV-ready-Planung (Statik, Verkabelung, Platz für Wechselrichter) ist Pflicht. Bereits in der Entwurfsplanung für energieeffiziente Neubauten sollte dies berücksichtigt werden.

    • Modulwahl und Anlagengröße: Je nach Standort, Dachneigung und Verschattung sind unterschiedliche PV-Strategien sinnvoll – eine individuelle PV-Auslegungsplanung spart langfristig Kosten.

    • Fördermöglichkeiten nutzen: KfW-Zuschüsse, Speicherförderungen, Mieterstrommodelle und Einspeisevergütungen können die Investition in PV wirtschaftlich attraktiv machen.

4. Wirtschaftliche & rechtliche Implikationen

    • Investitionskosten: Eine typische PV-Anlage mit 10 kWp kostet rund 12.000–18.000 €. Bei verpflichtender PV-Flächenbelegung ergeben sich je nach Objektgröße klare Budgetanpassungen.

    • Rechtliche Konsequenzen: Nichtbeachtung der Solarvorgaben kann zu Versagung der Baugenehmigung oder Bußgeldern führen.

    • Mehrwert für ESG & Vermarktung: Entwickler, die standardmäßig PV integrieren, erfüllen Anforderungen aus ESG-Kriterien, Green Building Labels und Nachhaltigkeitsratings – und verbessern ihre Position bei Investoren und Käufern.

5. Handlungsempfehlungen

Maßnahme Beschreibung
Bauantragsprüfung Prüfen, ob Ihr Projekt von der Solarpflicht betroffen ist
Dachflächenerhebung Bruttodachfläche analysieren, Verschattung simulieren
PV-Konzept erarbeiten Planung der PV-Integration mit Statik, Technik & Förderung
Kalkulation anpassen PV-Kosten in Budget- und Ausschreibungsplanung integrieren
Kommunikation stärken PV als Vorteil für Energieautarkie und ESG hervorheben

6. Fazit

Die Solarpflicht in NRW und Bremen ab 2025 verändert die Rahmenbedingungen für Neubauten grundlegend. Wer jetzt gezielt handelt, kann nicht nur rechtssicher planen, sondern auch von Energieeinsparung, Fördermitteln und einem klaren Nachhaltigkeitsprofil profitieren. Frühzeitige Planung und technisches Know-how machen PV zum Erfolgsfaktor für moderne Immobilienprojekte.

Tipp: Beziehen Sie Solartechnik-Partner frühzeitig ein und sichern Sie sich Förderungen durch PV-Speicherprogramme und Mieterstromlösungen.

Ihr nächster Schritt

Sprechen Sie mit uns und potenziellen PV-Anbietern, prüfen Sie die Dachstatik sowie Flächeneignung und integrieren Sie eine PV-Lösung bereits in Bauphase 1. So sichern Sie sich Wettbewerbsvorteile und erfüllen gesetzliche Vorgaben – ganzheitlich wirtschaftlich und nachhaltig.

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