XPS-Dämmung – Eigenschaften, Einsatzbereiche und Vorteile

Die XPS-Dämmung (extrudierter Polystyrol-Hartschaum) ist ein leistungsstarker Dämmstoff, der vor allem dort eingesetzt wird, wo hohe Druckbelastungen und dauerhafte Feuchtebeanspruchung auftreten – etwa bei der Perimeterdämmung, in Flachdächern oder unter Bodenplatten. XPS-Platten zeichnen sich durch ihre geschlossene Zellstruktur aus, die sie besonders feuchtigkeitsresistent, verrottungsfest und druckstabil macht. Damit eignet sich XPS ideal für den Einsatz im Erdreich oder in stark belasteten Bauteilen.

Verlegung von XPS-Dämmplatten an und unter einer Bodenplatte mit Abdichtung

Im Gegensatz zu EPS (expandiertem Polystyrol) wird XPS durch Extrusion hergestellt – ein Verfahren, das eine homogenere Materialstruktur und höhere Festigkeit ermöglicht. Die Platten sind maßhaltig, leicht zu verarbeiten und in verschiedenen Dicken und Kantenformen erhältlich.


Technische Eigenschaften und Vorteile

  • Wärmeleitfähigkeit: ca. 0,030–0,040 W/(m·K), je nach Produkt

  • Hohe Druckfestigkeit: bis zu 700 kPa – ideal für tragende Aufbauten

  • Feuchteunempfindlichkeit: geschlossenporig, kaum Wasseraufnahme

  • Dauerhafte Formstabilität

  • Einfach zu schneiden und verlegen

Die XPS-Dämmung wird häufig mit umlaufender Stufenfalz angeboten, um Wärmebrücken zu minimieren und Dichtigkeit zu gewährleisten.

Typische Einsatzbereiche

  • Perimeterdämmung (außenliegende Wärmedämmung von Kellerwänden im Erdreich)

  • Flachdachdämmung (auch als Umkehrdach in Kombination mit Abdichtungsbahnen)

  • Bodenplattendämmung unter Estrichen oder unter lastabtragenden Konstruktionen

  • Streifenfundamente, Tiefgaragen, Industrieböden

  • Sockel- und Fassadendetails, insbesondere bei Spritzwasserbeanspruchung

Die Kombination aus hoher Belastbarkeit und geringer Wasseraufnahme macht XPS zur bevorzugten Wahl für besonders anspruchsvolle Dämmsituationen.

Praxisbeispiel: XPS unter Bodenplatte eines Passivhauses

Ein Planungsbüro konzipiert ein Einfamilienhaus im Passivhausstandard. Unter der Bodenplatte wird eine 200 mm starke XPS-Dämmung verlegt, die sowohl die erforderliche Wärmedämmung als auch die statischen Anforderungen erfüllt. Die Platten werden verklebt, seitlich eingefasst und mit einer kapillarbrechenden Kiesschicht ergänzt. So entsteht eine dauerhaft wärme- und feuchtegeschützte Gründung – ein zentrales Element für den Energieeffizienzstandard.

Externe Links


Die XPS-Dämmung im Hochbau ist ein robuster und vielseitiger Dämmstoff, der durch seine technischen Eigenschaften und hohe Belastbarkeit überzeugt. Architekturbüros, die XPS gezielt in konstruktiv sensiblen Bereichen einsetzen, sichern nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch die Dauerhaftigkeit und Funktionalität eines Bauwerks.