Sole-Wasser-Wärmepumpe – Effiziente Heiztechnik mit Erdwärmenutzung

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist eine besonders effiziente Form der Wärmepumpe, die Erdwärme als Energiequelle nutzt. Sie entzieht dem Erdreich über Sonden oder Flächenkollektoren Wärme, überträgt sie mithilfe eines Wärmetauschers an ein Heizsystem und eignet sich hervorragend für den Einsatz in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Insbesondere bei Neubauten mit niedrigem Wärmebedarf oder energetisch sanierten Bestandsgebäuden bietet sie eine zukunftssichere, emissionsarme Lösung.

Im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen punktet die Sole-Wasser-Variante durch stabile Wärmequellentemperaturen und eine höhere Jahresarbeitszahl – also ein besseres Verhältnis von eingesetzter elektrischer Energie zu gewonnener Wärme.

Funktionsweise der Sole-Wasser-Wärmepumpe

Das System besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten:

  • Erdwärmequelle: über Erdwärmesonden (tief gebohrt) oder Flächenkollektoren (horizontal verlegt)

  • Wärmepumpe: überträgt die aufgenommene Energie auf das Heizsystem

  • Heizkreislauf: z. B. Fußbodenheizung oder Heizkörper, inkl. Warmwasserbereitung

Ein frostsicheres Medium (Sole) zirkuliert im Erdwärmekollektor, nimmt Wärme aus dem Boden auf und gibt sie über einen Verdampfer an das Kältemittel im Wärmepumpenkreislauf ab. Durch Verdichtung wird diese Wärme auf ein nutzbares Temperaturniveau gebracht.

Vorteile der Sole-Wasser-Wärmepumpe

  • Hohe Effizienz: Geringer Strombedarf bei gleichbleibender Quellentemperatur

  • Niedrige Betriebskosten durch stabile Energiepreise und wartungsarme Technik

  • Umweltfreundlich: Keine Verbrennung, kein CO₂-Ausstoß vor Ort

  • Förderfähig: Attraktive Zuschüsse über BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude)

  • Ganzjährig nutzbar – auch bei Minustemperaturen konstant leistungsfähig

  • Langlebig und leise: Technikkomponenten meist innerhalb des Gebäudes, ohne Außengeräte

Voraussetzungen und Einschränkungen

Der Einsatz einer Sole-Wasser-Wärmepumpe erfordert:

  • Genehmigungspflichtige Erdarbeiten, v. a. bei Bohrungen für Sonden

  • Genügend Freifläche bei Flächenkollektoren (ca. das 1,5- bis 2-fache der beheizten Wohnfläche)

  • Geeignete Bodenbeschaffenheit und hydrogeologische Eignung

  • Fachplanung durch zertifizierte Unternehmen nach VDI 4640

Je nach Standort können Einschränkungen durch Trinkwasserschutzgebiete, Grundwasserführungen oder gesetzliche Regelungen entstehen.

Praxisbeispiel: Sole-Wasser-Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus

Ein Architektur- und Planungsbüro realisiert ein Effizienzhaus-55-Mehrfamilienhaus. Aufgrund der guten geologischen Bedingungen werden drei Erdsonden á 90 Meter gebohrt. Die Sole-Wasser-Wärmepumpe versorgt alle Wohneinheiten mit Heizung und Warmwasser. Dank Fußbodenheizung und guter Dämmung erreicht das System eine Jahresarbeitszahl von 4,6. Das Projekt wird über die BEG gefördert und erfüllt alle Anforderungen an klimaneutrales Bauen.

Flächenkollektoren können in geringer Tiefe im Erdboden verlegt werden.

Quelle: LBEG

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Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist eine hochmoderne, besonders nachhaltige Heiztechnik, die Planungssicherheit, Energieeffizienz und Zukunftsfähigkeit vereint. Architekturbüros, die ihre Projekte konsequent auf regenerativen Energieeinsatz ausrichten, bieten ihren Auftraggebern nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch handfeste wirtschaftliche Mehrwerte – langfristig und nachhaltig.