Jalousiekasten – Aufbau, Dämmung und gestalterische Integration

Ein Jalousiekasten ist ein bauliches Element, das zur Aufnahme und zum Schutz von außenliegenden Sonnenschutzsystemen wie Jalousien oder Raffstores dient. Er wird oberhalb des Fensters im Wandbereich oder in der Fassade integriert und ermöglicht das unsichtbare Verstauen der Lamellen im eingefahrenen Zustand. Neben seiner technischen Funktion beeinflusst der Jalousiekasten auch Wärmedämmung, Schallschutz, Luftdichtheit sowie die gestalterische Erscheinung der Fassade.

In Neubauten und bei energetischen Sanierungen spielt der fachgerechte Einbau eine zentrale Rolle, da schlecht ausgeführte Kästen zu Wärmebrücken, Kondensatbildung oder Undichtigkeiten führen können. Hochwertige Systeme kombinieren effektive Dämmung, Montagefreundlichkeit und Revisionszugang – oft als vorgefertigte Elemente mit Putzträger, Klinker- oder Fassadenanschluss.

Bauarten und Materialien

Jalousiekästen gibt es in verschiedenen Ausführungen:

  • Aufsatzkästen: sitzen direkt auf dem Fensterrahmen, häufig in Kunststoff- oder Holz-Alu-Bauweise

  • Einbaukästen: werden in die Fassade oder Betondecke integriert, z. B. als gedämmte Fertigteile

  • Vorbausysteme: außenliegend, sichtbar oder verkleidet – besonders für Nachrüstungen geeignet

Moderne Systeme bestehen aus hochdämmenden Materialien wie PUR-Schaum, EPS oder mineralischen Platten. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) sowie der Luftdichtheitswert sind entscheidend für die energetische Bewertung.

Planerische Anforderungen

Bei der Planung eines Jalousiekastens sind folgende Aspekte relevant:

  • Platzbedarf im Sturzbereich – frühzeitig mit Fensterhöhe und Raumhöhe abstimmen

  • Dämmtechnik – wärmebrückenfreier Anschluss zur Außenwand und Fensterlaibung

  • Revisionszugang – von innen oder außen, abhängig von Fensterposition und Nutzung

  • Schallschutz – besonders bei Gebäuden an stark befahrenen Straßen

  • Ästhetik – Integration in Putz-, Holz- oder Sichtbetonfassaden

Die gewerkeübergreifende Abstimmung zwischen Architekt, Fensterbauer und Fachplaner ist dabei unerlässlich.

Praxisbeispiel: Jalousiekästen in einem Passivhaus

Ein Architektur- und Objektplanungsbüro plant ein Mehrfamilienhaus im Passivhausstandard. Um die Anforderungen an Luftdichtheit und Wärmeschutz zu erfüllen, werden hochgedämmte Einbaujalousiekästen verwendet, die direkt in die Wärmedämmfassade integriert sind. Die Revisionsöffnung erfolgt raumseitig über eine verdeckte Blende. Durch die flächenbündige Integration bleibt die Fassadenstruktur klar gegliedert – ohne gestalterische Brüche.

Bild mit Beschreibung

Einbau eines Jalousiekastens mit Dämmung oberhalb eines Fensterrahmens
Alt-Attribut: Einbau eines Jalousiekastens mit Dämmung oberhalb eines Fensterrahmens

Verwandte Themen und externe Links

Der Jalousiekasten ist ein technisches Detail mit großer Wirkung: Er schützt den Sonnenschutz, beeinflusst Energieeffizienz und trägt zur gestalterischen Qualität der Gebäudehülle bei. Eine durchdachte Planung und saubere Ausführung sind daher unverzichtbar für dauerhaft funktionale und optisch hochwertige Fassadenlösungen.