Holzrahmenbau als Konstruktionsprinzip – Aufbau, Vorteile und Anwendungsbereiche

Der Holzrahmenbau ist ein weit verbreitetes Konstruktionsprinzip des modernen Holzbaus. Es basiert auf einem tragenden Holzskelett, das mit beidseitiger Beplankung sowie einer dämmstoffgefüllten Gefachebene ausgefacht wird. Durch seine modulare Struktur, hohe Energieeffizienz und geringe Bauzeit eignet sich der Holzrahmenbau besonders für Einfamilienhäuser, mehrgeschossige Wohnbauten, Kindergärten oder modulare Erweiterungsbauten.

Typisch ist der Einsatz von industriell vorgefertigten Wand-, Decken- und Dachelementen, die auf der Baustelle zügig montiert werden. Die Bauteile bestehen in der Regel aus KVH (Konstruktionsvollholz), Holzwerkstoffplatten (z. B. OSB oder Gipsfaser) und mineralischer oder pflanzenbasierter Dämmung.

Montage eines Holzrahmenbau-Hauses


Aufbau und Funktionsweise

Ein typisches Holzrahmenbauelement besteht aus:

  • Tragstruktur: stehende Hölzer im Rastermaß (z. B. 62,5 cm)

  • Dämmung: meist zwischen den Hölzern eingebracht (z. B. Zellulose, Holzfaser, Mineralwolle)

  • Innen- und Außenbeplankung: zur Aussteifung und Aufnahme von Lasten

  • Witterungsschutz: z. B. durch hinterlüftete Fassaden oder Putzträgerplatten

Durch die Kombination aus tragender Funktion, Wärmedämmung und Hüllmaterial entsteht ein leistungsfähiges Bauelement mit sehr guter Ökobilanz.

Vorteile des Holzrahmenbaus

  • Kurze Bauzeit dank Vorfertigung

  • Geringes Eigengewicht – ideal für Aufstockungen oder schwierige Gründungsverhältnisse

  • Hoher Wärmeschutz durch diffusionsoffene Wandaufbauten

  • Flexibles Bauen mit modularen Strukturen und individuellen Grundrissen

  • Nachhaltigkeit durch nachwachsenden Baustoff und CO₂-Bindung

  • Geringe Baufeuchte – trockene Bauweise, sofort bezugsfertig

Diese Eigenschaften machen den Holzrahmenbau zur bevorzugten Wahl für viele private und öffentliche Bauherren, die Wert auf ökologische Qualität und schnelle Umsetzung legen.

Praxisbeispiel: Kita in Holzrahmenbauweise

Ein Architekturbüro plant eine Kindertagesstätte im ländlichen Raum. Aufgrund des engen Zeitrahmens und der Anforderungen an gesunde Baustoffe wird eine Holzrahmenbauweise gewählt. Alle Wandelemente werden im Werk vorproduziert und vor Ort in wenigen Tagen montiert. Die diffusionsoffene Gebäudehülle sorgt für ein angenehmes Raumklima, die Konstruktion bleibt durch Sichtoberflächen aus Fichte erlebbar.

 

Holzhybridbauweise – Synergie aus Nachhaltigkeit und Tragkraft

Der Holzbau spielt eine zentrale Rolle für die Bauwende, da Holz als nachwachsender Rohstoff nicht nur CO₂ speichert, sondern auch deutlich geringere graue Energie aufweist als konventionelle Baustoffe. Gleichzeitig eröffnet die Kombination von Holz mit Stahlbeton – insbesondere in der Holzhybridbauweise – enorme gestalterische und technische Möglichkeiten. Während Holz durch sein geringes Gewicht, gute Wärmedämmung und hohe Vorfertigungsfähigkeit überzeugt, bringt Stahlbeton Standsicherheit, Brandschutzreserven und hohe Tragfähigkeit in die Konstruktion ein. So lassen sich beispielsweise schlanke Decken mit sichtbaren Holzunterzügen, mehrgeschossige Gebäude mit massiven Erschließungskernen oder weit spannende Tragsysteme wirtschaftlich und ästhetisch umsetzen. Der Holzhybridbau ermöglicht also nachhaltige, wirtschaftliche und architektonisch hochwertige Lösungen – insbesondere im Schul-, Verwaltungs- und Wohnungsbau. Wer heute ressourcenschonend und zukunftssicher planen will, kommt am intelligent kombinierten Holzbau nicht vorbei.

Verwandte Glossarbeiträge

Externe Links


Der Holzrahmenbau vereint ökologische Verantwortung, technische Effizienz und architektonische Freiheit. Durch seine modulare Struktur und kurze Bauzeit ist er eine zukunftsfähige Alternative zu massiven Bauweisen – ideal für alle, die nachhaltige Architektur mit modernem Anspruch verbinden möchten.