Erdwärmesonde – regenerative Energie aus dem Untergrund effizient nutzen
Eine Erdwärmesonde zur Gebäudeheizung ist ein vertikal in den Boden eingebrachtes Bauteil, das die natürliche Wärme aus tieferen Erdschichten nutzt, um Gebäude umweltfreundlich zu beheizen und zu kühlen. In Kombination mit einer Wärmepumpe gehört sie zu den effizientesten Formen der regenerativen Energieversorgung im Hochbau. Die Technik ist platzsparend, emissionsfrei im Betrieb und besonders für energieeffiziente Neubauten oder modernisierte Bestandsgebäude geeignet.

Erdwärmesonde Quelle: Jansen powerwave Erdwärmesonde
Funktionsweise einer Erdwärmesonde
Erdwärmesonden bestehen aus U-förmigen Kunststoffrohren, die über eine Bohrung bis zu 100 Meter tief ins Erdreich eingebracht werden. Eine Frostschutz-Wasser-Mischung zirkuliert im geschlossenen Kreislauf, nimmt die konstante Erdwärme (ca. 10 °C) auf und transportiert sie zur Wärmepumpe im Gebäude. Diese hebt das Temperaturniveau auf das zur Beheizung nötige Maß an.
Im Sommer kann die Anlage auch zur Kühlung genutzt werden, indem überschüssige Wärme ins Erdreich abgeführt wird („Free Cooling“).
Voraussetzungen und Planung
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Hydrogeologische Gutachten und Genehmigung erforderlich
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Bohrungen meist zwischen 40–100 m Tiefe
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Abstand zu Grundwasserleitern und Gebäuden beachten
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Flächenbedarf gering – auch bei kleinen Grundstücken möglich
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Integration in KfW-Effizienzhaus-Standards möglich
Vorteile für Bauherren
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Niedrige Betriebskosten durch hohe Effizienz (COP > 4)
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CO₂-frei im Betrieb, unabhängig von fossilen Brennstoffen
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Geringer Wartungsaufwand, lange Lebensdauer (> 50 Jahre)
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Förderfähig durch BEG (Bundesförderung effiziente Gebäude)
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Kombinierbar mit PV-Anlagen für autarke Energieversorgung
Praxisbeispiel: Erdwärmesonde im Neubau eines Einfamilienhauses
Ein Bauherr plant ein KfW-40-Haus in Hanglage. Reinhardt und Maack integrieren eine 75 m tiefe Erdwärmesonde in Kombination mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe. Der Jahresprimärenergiebedarf sinkt auf 30 % des Referenzwerts, die Betriebskosten halbieren sich im Vergleich zur Gasheizung. Die Maßnahme wird zu 35 % über die BEG gefördert.
Verwandte Glossarbeiträge
Externe Links
Unser Beitrag zum Gelingen Ihres Projekts
Reinhardt und Maack Architekten planen Erdwärmesondenanlagen integrativ im Gesamtenergiekonzept. Wir koordinieren Gutachten, Genehmigungen und Fachplanung – und sorgen für eine wirtschaftlich wie ökologisch sinnvolle Umsetzung. Für Sie als Bauherr bedeutet das: unabhängige, leise und effiziente Wärmeversorgung – dauerhaft kostensenkend, umweltfreundlich und förderfähig.